Die Klarheit des Geistes

Schenk’ dir mehr Klarheit,
kläre dein Sein
auf dem Weg zu mehr Wahrheit,
kehr’ in dir ein.

In Deinem Wesen
wohnt so viel Wissen,
beginn’ es zu lesen.
Du wirst nichts vermissen.

Jetzt ist die Zeit
Gedanken zu klären.
Der Himmel wird weit
und Klarheit verehren.

Lieben, Vergeben –
ein Wunder wird wahr.
Es lebe das Leben,
es ist rein und klar.

© Birgit Kordelle, Januar 2022

Herbststurm

Herbststurm

Er treibt die Wolken vor sich her,
er peitscht das Feld, den Wald, das Meer,

wirbelt Gedanken durch die Luft.
Was nicht verwurzelt war, verpufft,

reißt mit sich, was nicht fest verhangen.
Er hat ein unbändig Verlangen,

alles, was nicht fest verbunden,
durchzuschütteln, abzurunden.

Mit seiner Art von Leichtigkeit
schenkt er der Welt ein neues Kleid

aus festem Stoff mit Wirbelfranzen.
So kann sie auch im Herbststurm tanzen –

durch diese stürmig wilden Zeiten
und sich darauf vorbereiten:

Der Sturm wird jede Seele kehren.
auch derer, die sich heut’ noch wehren.

Alle Ecken, die verschmutzt,
werden wahrhaft blank geputzt,

Angst und Masken werden fallen,
Lügen still im Sturm verhallen.

Und wenn dieser Sturm vergeht,
schaut zum Himmel auf und seht:

Der Sturm war nur das Spiegelbild.
Das Leben ist ist mal leicht, mal wild –

doch Liebe, Mut und Hoffnung bleiben.
Die kann kein Herbststurm je vertreiben!

(C) Birgit Kordelle, Oktober 2021

Zwischen den Steinen

Zwischen den Steinen still und beengt
ein kleines Blümchen zum Himmel drängt.

Es scheint hoffnungslos dunkel und bitter kalt.
Doch das Blümchen wächst weiter, ganz ohne Gewalt.

Es trägt in sich eine innere Kraft –
das Wesen der Liebe, die alles schafft.

Es zeigt seine Weisheit des nachts den Sternen.
Wir Menschen können viel von ihm lernen.

Zwischen den Steinen wächst etwas heran:
Die Hoffnung, die niemand uns nehmen kann.

Hoffnung auf Liebe, auf Mut und Verstand.
Zwischen den Steinen liegt viel zu viel Sand.

Im Sand, der die kalten Steine bedeckt
ist so mancher Samen der Liebe versteckt.

Die Welle der Wahrheit wird Klarheit uns bringen.
Zwischen den Steinen die Blumen singen.

Hör‘ auf ihr Lied und sieh‘ ihre Pracht.
Bis auch der letzte Stein erwacht.

Birgit Kordelle, November 2020

Die kleine Träne

Als Gott durch seine Wolke sah,
war ich dem Himmel schon ganz nah.
Es fehlten nur noch ein paar Stunden,
dann hat die Stille mich gefunden.

Die kleine Träne, die ich weinte
bei meinem Abschied. Sie vereinte
all die Liebe und den Schmerz.
Sie wohnten tief in meinem Herz.

Ich konnt‘ nicht bleiben hier auf Erden,
aus meinen Tränen Sterne werden.
Die Zeit spielt keine Rolle mehr
im sternenklaren Tränenmeer.

Die kleine Träne – ein Kristall
fliegt hoch mit mir hinauf ins All.
Von dort aus sende ich mein Licht,
das sich im Regenbogen bricht.

Du kannst das Licht am Himmel sehen
und ein sanfter Wind wird wehen.
Ich werd‘ dir Tränentropfen senden,
denn meine Liebe wird nie enden.

© Birgit Kordelle, 28.02.2020

Urlaub zu Hause

Urlaub – und nichts vorhaben,
einfach an der Zeit laben,
alle Viere grade lassen,
nur mal mit sich selbst befassen.

Mal bewusst ganz langsam gehen,
rings um mich das Schöne sehen
und auch mal nach innen schauen,
wieder mehr mir selbst vertrauen.

Urlaub – ohne Vorgaben,
endlich wieder Zeit haben,
meine Seele baumeln lassen,
vielleicht mal einen Brief verfassen.

Den eignen Rhythmus wieder finden,
sich mit der Natur verbinden,
meinen tiefen Ursprung spüren
und mich in der Zeit verlieren.

Urlaub – in den Himmel schauen
und ein schönes Luftschloss bauen.
Urlaub nur mit mir allein,
einfach mal zu Hause sein.

© Birgit Kordelle, Februar 2020

Die Natur

Die Natur wird geboren in jedem Moment.
Zwischen Himmel und Erde zeigt sie ihr Gesicht.
Sie gedeiht stets in Ruh‘, auch wenn die Zeit rennt.
Mutter Natur kennt Hektik nicht.

Sie ist heilig und gut, sie nährt uns und schenkt
uns so viele Gaben, die wir manchmal nicht sehen.
Sie kennt ihren Plan. Die Natur lebt und lenkt
das Werden und Wachsen und auch das Vergehen.

Sie ist immer präsent, so kraftvoll und bunt.
Welch Schöpferkraft dahinter steckt?
Das ist aus irgendeinem Grund
noch immer nicht so ganz entdeckt.

Die Flora und Fauna, das Wasser, der Stein
gehör‘n von Natur aus zum Großen und Ganzen
und schließen uns Menschen natürlich ein.
Auch wir brauchen Wasser und Liebe wie Pflanzen.

Und natürlich brauchen wir saubere Luft,
genauso dringend wie Nahrung und Licht.
Versehen mit etwas Blumenduft …
Ohne Mutter Natur, gäb‘ es uns nicht.

Darum lasst uns die Natur erhören.
Sie käme letztendlich auch ohne uns aus.
Lasst uns sie nicht noch mehr zerstören,
denn sie ist und bleibt doch unser Zuhaus.

Schau‘ dir doch mal eine Blume an,
sie ist voller Schönheit und Symmetrie.
Was die Natur uns lehren kann:
sind Ruhe, Liebe und Harmonie.

Schau‘ einen Baum an und fühle sein Wesen.
Er ist tief verwurzelt in seinem Sein.
Lehne dich an, versuch ihn zu lesen
und innere Ruhe stellt sich ein.

Die Natur lebt in dir, will im Einklang sein.
Sie zeigt sich uns bei Tag und bei Nacht.
Verbunden mit ihr sind wir niemals allein.
Hast du darüber schon mal nachgedacht?

Fühl‘ dich verbunden mit Mutter Natur.
Sie ist der Quell, aus dem alles entspringt.
Wir selbst sind wie Perlen auf einer Schnur.
Lebe natürlich … und dein Herz singt.

© Birgit Kordelle, Dezember 2019

Sonnenkind

Ich liebe den Regen in meinem Gesicht,
weil er zu meiner Seele spricht.
Er wäscht die Seelenfenster rein,
lässt Frische in mein Haus hinein.

Ich liebe die Sonne auf meiner Haut
weil sie mir in die Seele schaut.
Sie bringt mir die Liebe, sie bringt mir das Licht
ohne Sonne und Regen, gäb‘ es uns nicht.

Ich liebe den Wind in meinem Haar,
er zerzaust mein Gemüt und macht mir klar:
Manch Gedankenbaum ist längst verstaubt –
wird nun vom Wind ganz sacht entlaubt.

Seelengewitter rütteln mich,
wilde Stürme schütteln dich.
In deinem Innern bleibst du fest,
knackt es dir auch im Geäst.

Mach‘ deine Türen niemals zu,
Sonne und Wind gehören dazu.
Lass alle Wetter wie sie sind
Sonne, Regen und auch Wind.

In deinem Kern weißt du genau –
ist auch der Himmel dunkelgrau,
dass tief in dir die Sonne wohnt.
Du spürst sogar den Silbermond

als einen kleinen Teil vom Ganzen.
Du möchtest singen, lachen, tanzen
bei Regen, Sonne, Sturm und Wind,
du bist und bleibst ein Sonnenkind.

© Birgit Kordelle, September 2019

1000 Dinge

Tausend Dinge sind zu tun,
keine Zeit, sich auszuruh‘n.

Kaum erwacht am frühen Morgen
hüllst du dich in deine Sorgen,
fängst an zu grübeln und zu planen
und beginnst bereits zu ahnen:
Das ist alles nicht zu schaffen.
Du machst dich selbst zum eignen Affen.

Briefe schreiben, Zeit vertreiben,
zählen, wie viel Tage bleiben,
eine Torte einverleiben
um dann wieder Sport zu treiben.
Was im Himmel wird wohl bleiben?
Ach, ein Buch wollt‘ ich noch schreiben.

Straße kehren, Geld vermehren,
einen lieben Gott verehren.
Worum willst du dich noch scheren?
Nein, ich will dich nicht belehren.
Ich sag‘ dir nur leis‘ ins Ohr:
Nimm dir nur die Hälfte vor.

Und auch davon, du wirst seh‘n
bleibt auch noch die Hälfte steh‘n.
So drehst du dich manchmal im Kreis
und auf der Stirne steht der Schweiß.
Drum bleibe ruhig und gelassen,
hör auf, so vieles anzufassen.

Atme durch, lehn dich zurück
und genieß‘dein wahres Glück:
Freunde, Liebe, gute Worte,
Erinnerung an schöne Orte.
Tausend Dinge, die dem Leben
Inhalt, Ziel und Richtung geben.

Denn Hunderttausend Dinge sind
dein Begleiter schon als Kind.
Du willst dein Leben schöner machen
und dir fehlen tausend Sachen.
Selbst mit Glatze oder Bauch
willst du tausend Dinge auch.

Und selbst, wenn du gestorben bist
sind tausend Dinge übrig. Mist!

© Birgit Kordelle, September 2018

Dein Beet

Die Augen sind wie zugeklebt,
du fühlst dich schwer und unbelebt.
Du hast geträumt von tausend Dingen,
die du noch musst in Ordnung bringen.
Und diese Dinge nimmst du mit
in deinen Tag und bist nicht fit.

Der Himmel grau, der Kaffee alle,
die Hose linksrum – böse Falle,
die Ampel rot, der Reifen platt
und du hast es richtig satt,
den and‘ren Menschen zuzuhören,
weil sie nur jammern oder stören.

Du merkst nicht, dass der ganze Mist
auf DEINEM Beet gewachsen ist.
Du erntest das, was du gesät.
Doch es ist niemals zu spät,
dein Beet in Ruhe anzuschauen
und gute Samen anzubauen.

© Birgit Kordelle, Juni 2018

Sehnsucht

Und ich trag deine Seele
durch das Meer meiner Tränen –
bis hinauf in den Himmel,
nach dem wir uns so sehnen.

Und ich hör‘ deine Stimme,
sie strömt in mein Herz-
legt sich sanft in mein Ohr
spricht von Sehnsucht und Schmerz.

Und ich seh‘ deine Augen
voll Wärme und Licht,
fühl‘ das zarte Verlangen
weiß, dass es nie zerbricht.

Und ich ruf‘ deinen Namen
in die Stille der Nacht.
Das Band zwischen uns
ist mächtig und sacht.

Und ich spür‘ deine Liebe
durch den Fluss der Gedanken-
bis er anschwillt zum Strom
und zerbricht alle Schranken.

Sehnsucht ist Wehmut
und Wehmut tut weh.
Steh‘ zu deinen Gefühlen
steh auf und geh !!!!!!

© Birgit Kordelle August 2010