Der bunte Sommer

Das Gerstenfeld ist abgemäht –
Ich frag mich: ist es schon so spät?
Die zweite Jahreshälfte hat
begonnen. Die Natur ist satt.

Hast du dich selbst schon satt gesehen
und begonnen mit dem Mähen,
bevor der bunte Sommer geht –
Wach auf, es ist noch nicht zu spät.

© Birgit Kordelle, Juni 2018

Der Rabe

Der Rabe ist so schwarz wie Pech,
doch bringt er dieses nicht.
Er ist nur laut und ganz schön frech,
hält das für seine Pflicht.

Doch bist DU laut und ziemlich frech,
dann kannst du darauf warten,
dann hast du vielleicht wirklich Pech.
Der Rabe lacht im Garten.

© Birgit Kordelle, Juni 2018

Das Wort

Mal ist es Balsam und mal tut es weh,
mal tobt die Brandung und mal ruht die See.

Finde in dir deine innere Ruh‘
und hör‘ jedem Wort mit Gelassenheit zu..

Dann spürst du die Stille nach jedem Wort
und fühlst dich zu Hause an jedem Ort.

Dein innerer Frieden sei dein Zuhaus!
Geh‘ in den Tag und probiere es aus.

© Birgit Kordelle, Juni 2018

Erinnerung

Manchmal seh‘ ich in fremden Leuten
die, die längst verstorben sind.
Ich frag, was hat das zu bedeuten-
und fühl‘ mich wieder wie als Kind.

Ich möchte diesen Menschen danken
fühl‘ all die Liebe und das Licht,
seh‘ Dinge, die im Nichts versanken-
aber leider geht das nicht.

Doch vielleicht geh‘n die Gedanken
voll Mitgefühl und Dankbarkeit
hinüber über alle Schranken
und überdauern alle Zeit?

© Birgit Kordelle, Juni 2018

Die coole Karre

Wenn du ’ne coole Karre fährst,
dann denkst du dir vielleicht:
Ich bin ein wirklich krasser Typ
und habe viel erreicht.

Wenn du ’ne coole Karre fährst
und jeder blöde gafft,
denkst du: Ich bin im Himmelreich
und habe es geschafft.

Dabei vergisst du ganz und gar:
Das Auto ist ’ne Hülle
und nur in DEINEM Inneren
entsteht die echte Fülle.

© Birgit Kordelle, Juni 2018

Schmetterling

Schmetterling und Kranich fliegen,
doch ich bleibe heute liegen,
schau der Welt beim Fliegen zu,
werde still, genieß‘ die Ruh‘.

Autos rasen, Fahnen wehen,
doch ich bleibe heut‘ mal stehen,
schau mich um und denke bloß:
Was ist eigentlich hier los?

Menschen hetzen, Kinder flitzen,
doch ich bleibe heute sitzen,
atme tief und werde still,
frage mich, was ich wohl will?

Ab und zu in Stille baden
kann doch wirklich niemand schaden.
Dann nach dieser kleinen Rast,
wenn du dich besonnen hast –

Stehe, gehe, flieg und sing
und fühl‘ dich wie ein Schmetterling.

© Birgit Kordelle, Juni 2018

Dein Beet

Die Augen sind wie zugeklebt,
du fühlst dich schwer und unbelebt.
Du hast geträumt von tausend Dingen,
die du noch musst in Ordnung bringen.
Und diese Dinge nimmst du mit
in deinen Tag und bist nicht fit.

Der Himmel grau, der Kaffee alle,
die Hose linksrum – böse Falle,
die Ampel rot, der Reifen platt
und du hast es richtig satt,
den and‘ren Menschen zuzuhören,
weil sie nur jammern oder stören.

Du merkst nicht, dass der ganze Mist
auf DEINEM Beet gewachsen ist.
Du erntest das, was du gesät.
Doch es ist niemals zu spät,
dein Beet in Ruhe anzuschauen
und gute Samen anzubauen.

© Birgit Kordelle, Juni 2018

Leichtigkeit

Nimm dich nicht so wichtig,
nimm dich nicht so ernst.
Das Leben ist ein Spiel,
in dem du täglich lernst.

Nimm das Leben leicht,
sei heiter und beschwingt,
lach das Leben an,
weil vieles so gelingt.

© Birgit Kordelle, Juni 2018

Das Hindernis

Wenn dir was im Wege steht,
beginne nicht zu maulen.
Nur der Fleißige versteht,
es maulen nur die Faulen.

Der Fleißige beginnt zu tun,
was es gibt zu tuen.
Der Faule jedoch rührt sich nicht,
bleibt fest in seinen Schuhen.

Wie dem auch sei, wie du auch bist,
erspare dir die Dramen.
Du erntest stets auf deinem Mist
die Früchte deiner Samen.

© Birgit Kordelle, Juni 2018

Wünsche für den Tag

Ich wünsch‘ dir einen guten Morgen
ohne Kummer, ohne Sorgen.
Ich wünsche dir zur Mittagszeit
frohen Sinn und Heiterkeit.
Die Welt sei auch am Nachmittage
ohne Streit und ohne Klage.
Und auch dein Feierabend sei
ganz unbeschwert und sorgenfrei.
Ich wünsche dir, dass in der Nacht
ein Engel deinen Schlaf bewacht.
Ich wünsch‘ dir Glück für jeden Tag
und sage dir, dass ich dich mag.

© Birgit Kordelle, Juni 2018