Zwischen den Steinen

Zwischen den Steinen still und beengt
ein kleines Blümchen zum Himmel drängt.

Es scheint hoffnungslos dunkel und bitter kalt.
Doch das Blümchen wächst weiter, ganz ohne Gewalt.

Es trägt in sich eine innere Kraft –
das Wesen der Liebe, die alles schafft.

Es zeigt seine Weisheit des nachts den Sternen.
Wir Menschen können viel von ihm lernen.

Zwischen den Steinen wächst etwas heran:
Die Hoffnung, die niemand uns nehmen kann.

Hoffnung auf Liebe, auf Mut und Verstand.
Zwischen den Steinen liegt viel zu viel Sand.

Im Sand, der die kalten Steine bedeckt
ist so mancher Samen der Liebe versteckt.

Die Welle der Wahrheit wird Klarheit uns bringen.
Zwischen den Steinen die Blumen singen.

Hör‘ auf ihr Lied und sieh‘ ihre Pracht.
Bis auch der letzte Stein erwacht.

Birgit Kordelle, November 2020

Dein Beet

Die Augen sind wie zugeklebt,
du fühlst dich schwer und unbelebt.
Du hast geträumt von tausend Dingen,
die du noch musst in Ordnung bringen.
Und diese Dinge nimmst du mit
in deinen Tag und bist nicht fit.

Der Himmel grau, der Kaffee alle,
die Hose linksrum – böse Falle,
die Ampel rot, der Reifen platt
und du hast es richtig satt,
den and‘ren Menschen zuzuhören,
weil sie nur jammern oder stören.

Du merkst nicht, dass der ganze Mist
auf DEINEM Beet gewachsen ist.
Du erntest das, was du gesät.
Doch es ist niemals zu spät,
dein Beet in Ruhe anzuschauen
und gute Samen anzubauen.

© Birgit Kordelle, Juni 2018

Das Hindernis

Wenn dir was im Wege steht,
beginne nicht zu maulen.
Nur der Fleißige versteht,
es maulen nur die Faulen.

Der Fleißige beginnt zu tun,
was es gibt zu tuen.
Der Faule jedoch rührt sich nicht,
bleibt fest in seinen Schuhen.

Wie dem auch sei, wie du auch bist,
erspare dir die Dramen.
Du erntest stets auf deinem Mist
die Früchte deiner Samen.

© Birgit Kordelle, Juni 2018