Dein Beet

Die Augen sind wie zugeklebt,
du fühlst dich schwer und unbelebt.
Du hast geträumt von tausend Dingen,
die du noch musst in Ordnung bringen.
Und diese Dinge nimmst du mit
in deinen Tag und bist nicht fit.

Der Himmel grau, der Kaffee alle,
die Hose linksrum – böse Falle,
die Ampel rot, der Reifen platt
und du hast es richtig satt,
den and‘ren Menschen zuzuhören,
weil sie nur jammern oder stören.

Du merkst nicht, dass der ganze Mist
auf DEINEM Beet gewachsen ist.
Du erntest das, was du gesät.
Doch es ist niemals zu spät,
dein Beet in Ruhe anzuschauen
und gute Samen anzubauen.

© Birgit Kordelle, Juni 2018