Weihnachten 2021

Stiller ist es geworden
in dieser stillen Zeit.
Weihnachten allerorten,
doch Sehnsucht macht sich breit.
Sie liegt auf den leeren Straßen
und flackert im Kerzenschimmer.
So vieles, was wir vergaßen.
Nein, es ist nicht wie immer.

Kälter ist es geworden
in manchem angstvollen Herz.
Beziehungen verdorrten,
brachten Trennung und eisigen Schmerz.
Unsicherheiten liegen
auf unseren Schultern schwer.
Und wie wir uns auch verbiegen,
die Zeit treibt uns vor sich her.

Frostiger ist es geworden
in dieser Winterzeit.
Angst scheint über zu borden
und kalte Wut macht sich breit,
legt sich um unsere Seelen,
eisig erbarmungslos,
Zukunftsängste uns quälen,
Ratlosigkeit ist groß.

Trister ist es geworden,
in dieser heiligen Zeit
und so manchen Worten
fehlt die Warmherzigkeit.
Worte sind unsre Essenzen,
legen sich leis’ auf’s Gemüt.
Sie heilen oder begrenzen
das Neue, das in uns erblüht.

Lichter soll es nun werden!
Geht aufeinander zu!
Weihnachten ist es auf Erden
und meine Hoffnung bist Du!
Die Sterne leuchten noch immer
in stiller Winternacht.
Sie haben keinen Schimmer,
was die Menschheitsfamilie macht.

Die liegt in sanftem Schlummer
in tiefer, sternloser Nacht.
Doch nach all dem Kummer
wird es Zeit, dass sie endlich erwacht!
Drum öffnet jetzt eure Augen.
Hört, was der andere spricht.
Es ist an der Zeit zu glauben
an die Liebe und an das Licht.

Lasst euch niemals mehr trennen,
was auch immer geschieht!
Gebt euch nun zu erkennen
und singt gemeinsam ein Lied.
Das Lied von der neuen Erde,
schenkt Wahrheit, Freiheit und Licht.
Singt, dass es Frieden nun werde!
Und ich schenke dieses Gedicht.

© Birgit Kordelle, Dezember 2021

Herbststurm

Herbststurm

Er treibt die Wolken vor sich her,
er peitscht das Feld, den Wald, das Meer,

wirbelt Gedanken durch die Luft.
Was nicht verwurzelt war, verpufft,

reißt mit sich, was nicht fest verhangen.
Er hat ein unbändig Verlangen,

alles, was nicht fest verbunden,
durchzuschütteln, abzurunden.

Mit seiner Art von Leichtigkeit
schenkt er der Welt ein neues Kleid

aus festem Stoff mit Wirbelfranzen.
So kann sie auch im Herbststurm tanzen –

durch diese stürmig wilden Zeiten
und sich darauf vorbereiten:

Der Sturm wird jede Seele kehren.
auch derer, die sich heut’ noch wehren.

Alle Ecken, die verschmutzt,
werden wahrhaft blank geputzt,

Angst und Masken werden fallen,
Lügen still im Sturm verhallen.

Und wenn dieser Sturm vergeht,
schaut zum Himmel auf und seht:

Der Sturm war nur das Spiegelbild.
Das Leben ist ist mal leicht, mal wild –

doch Liebe, Mut und Hoffnung bleiben.
Die kann kein Herbststurm je vertreiben!

(C) Birgit Kordelle, Oktober 2021

Wo und wann?

Wo ist das Lachen der Kinder geblieben
in dieser rauen Winterzeit?
Wann wird all‘ das, was wir so sehr lieben
endlich wieder Alltäglichkeit?

Wie lange willst du in Ängsten erstarren
und dich auf Ewigkeit verbarrikadieren?
Auch wenn wir noch so still verharren –
es gab schon weit vor uns Menschen Viren.

Wir haben uns ihnen angepasst
und gelernt, mit ihnen zu leben,
haben uns umarmt und angefasst.
Wir sind halt Menschen eben.

Wann gehst du wieder in die Natur,
atmest die frische, gesunde Luft?
Leben ist Atmen und Liebe pur!
Riech‘ Blumen statt Desinfektionsmittelduft.

Wo sind die klugen und weisen Gedanken,
zu stärken Immunsystem, Seele und Geist?
Wann fallen endlich die geistigen Schranken?
Ich hoffe, bevor unser Leben entgleist.

Wo finden wir Hoffnung und Zuversicht
auf Heilung und das Ende von Schmerzen?
In der Zeitung sicher und wahrlich nicht.
Drum vertraut und öffnet die Herzen.

Wann weichen Kälte und Abstand dem Licht?
Wie wollen wir zukünftig leben?
Schau hinter die Masken und zeig‘ selbst Gesicht.
Wir haben uns viel zu (ver)geben.

© Birgit Kordelle, Januar 2021

Zwischen den Steinen

Zwischen den Steinen still und beengt
ein kleines Blümchen zum Himmel drängt.

Es scheint hoffnungslos dunkel und bitter kalt.
Doch das Blümchen wächst weiter, ganz ohne Gewalt.

Es trägt in sich eine innere Kraft –
das Wesen der Liebe, die alles schafft.

Es zeigt seine Weisheit des nachts den Sternen.
Wir Menschen können viel von ihm lernen.

Zwischen den Steinen wächst etwas heran:
Die Hoffnung, die niemand uns nehmen kann.

Hoffnung auf Liebe, auf Mut und Verstand.
Zwischen den Steinen liegt viel zu viel Sand.

Im Sand, der die kalten Steine bedeckt
ist so mancher Samen der Liebe versteckt.

Die Welle der Wahrheit wird Klarheit uns bringen.
Zwischen den Steinen die Blumen singen.

Hör‘ auf ihr Lied und sieh‘ ihre Pracht.
Bis auch der letzte Stein erwacht.

Birgit Kordelle, November 2020

Dankbar

Ich bin dankbar für all die Wunder auf Erden,
die ich von Tag zu Tag deutlicher sehe.
Ich übe mich sehr im achtsamer werden,
auch wenn ich nur einen Bruchteil verstehe

von dem, was geschieht auf unserer Welt.
Ich hab‘ da so viele offene Fragen,
die dreh‘n sich um Ängste, um Macht und um Geld.
Wenn Recht und Freiheit droh‘n zu versagen.

Ich bin dankbar für meinen kleinen Mut,
auch Missstand zu sehen und anzusprechen.
Jedoch tu ich das ohne Hass und Wut,
denn ich halte nichts vom Kämpfen und Rächen.

Ich bin dankbar dafür, dass ich friedlich sein kann,
auch dann, wenn andere sich streiten.
Ich weiß, dass nie Einer nur recht haben kann.
Ich bin dankbar für friedliche Zeiten.

Ich bin dankbar für meinen klaren Verstand,
die Dinge aus mehreren Winkeln zu sehen.
Ich bin dankbar für den Stift in meiner Hand,
der mich lehrt, beim Schreiben die Welt zu verstehen.

Ich bin dankbar für alle, die mit mir erwachen,
die selbständig denken und hoffnungsvoll sind,
die ehrlichen Herzens reden und lachen,
die liebevoll sind und im Herzen ein Kind.

Denn alles, wofür wir dankbar sind
wird Spuren auf unserem Weg hinterlassen.
Das Gute, es mehrt sich und wächst ganz geschwind,
wenn wir viel mehr lieben und weniger hassen.

© Birgit Kordelle, Mai 2020

Weihnachtswünsche

Wenn die Flocken leise tanzen
möcht‘ ich einen Schneemann bau’n,
mich danach im Haus verschanzen
und staunend aus dem Fenster schau’n.

Wenn die Weihnachtsglocken klingen
möchte ich die Welt umarmen
und mit allen Menschen singen
mit den Reichen und den Armen.

Wenn das Jahr sich neigt dem Ende
möchte ich zu hoffen wagen.
Menschen reicht euch nun die Hände,
lasst euch von Vergebung tragen:

Miteinander achtsam sein,
auf ein gutes, neues Jahr!
Frieden, Glück und Menschlichkeit
dieses WUNDER werde wahr.

© Birgit Kordelle Dezember 2016

In der Schule des Lebens

In der Schule des Lebens ist kein Schritt vergebens.
Wenn die Zeit auch verrinnt, bleib im Herzen ein Kind.
Stell Dir immer die Frage: Ist das, was ich sage
auch das, was ich denke? Und das was ich tu?
Passt das auch dazu?

In der Schule des Lebens ist kein Wort vergebens.
Sprich aus, was Dich quält, such nach dem was Dir fehlt.
Vergiss nicht zu fragen an allen Tagen,
wie es den Menschen mit Dir geht.
Es ist nie zu spät!

In der Schule des Lebens ist kein Tag vergebens.
Fang heut‘ an zu leben und auch zu vergeben.
Gib die Hoffnung nie auf und freu‘ Dich darauf
jeden Schritt neu zu wagen,
die Wahrheit zu sagen.

(c)Dezember 2013 Birgit Kordelle

Ein neues Jahr

Ein neues Jahr hat angefangen-
noch jungfräulich und unberührt.
Und wir sind voller Hoffen, Bangen-
was es mit uns im Schilde führt?

Ein neues Jahr, es hat begonnen,
liegt vor uns wie ein weißes Blatt.
Das alte Jahr ist schnell verronnen,
Erinnerung wird fern und matt.

Ein neues Jahr, ein neues Hoffen
auf eine neue, bess’re Welt.
Und alle Türen stehen offen,
veränd’re, was Dir nicht gefällt!

Ein neues Jahr wird auch Geschichte.
Nichts ist unendlich, bleibt bestehn.
Auch während ich hier sitz’ und dichte
Minuten und Gedanken gehn.

Ein neues Jahr in Deinem Leben,
halt einmal an und blick’ zurück,
genieß die Zeit, die Dir gegeben,
ich wünsche Dir von Herzen Glück!

(c)Januar 2009 Birgit Kordelle

Jeder Tag ist ein Geschenk

Manchmal sitz’ ich da und denk:
Jeder Tag ist ein Geschenk.

Morgens wach’ ich auf und sag:
Guten Morgen lieber Tag!
Schaue aus dem Fenster raus:
Hallo Tag, wie siehst Du aus?
Was wirst du mir heute bringen?
Ganz egal. Vor allen Dingen –
reihst du dich niemals vergebens
in das Puzzle meines Lebens.

Jeder Tag ist gut und wichtig,
mach ich auch nicht alles richtig.
Jeder Tag gehört dazu
und daraus entsteht im Nu‘
ein Puzzle wie ein Lebensbild,
mal kunterbunt, mal grau, mal wild.
Hoff’, es fehlen noch viele Teile
und ich bleib noch eine Weile
auf dieser großen, weiten Welt,
weil jeder Tag mir gut gefällt.

Und geht es mir mal nicht so gut,
verlier‘ ich trotzdem nicht den Mut.
Auch dieser Tag gehört zum Leben.
Es kann nicht immer Sonne geben.
Will erkennen, was geschehen,
Hoffnung lernen und verstehen-

Manchmal sitz ich da und denk:
Jeder Tag ist ein Geschenk!

(c)Januar 2007 Birgit Kordelle