Herbststurm

Herbststurm

Er treibt die Wolken vor sich her,
er peitscht das Feld, den Wald, das Meer,

wirbelt Gedanken durch die Luft.
Was nicht verwurzelt war, verpufft,

reißt mit sich, was nicht fest verhangen.
Er hat ein unbändig Verlangen,

alles, was nicht fest verbunden,
durchzuschütteln, abzurunden.

Mit seiner Art von Leichtigkeit
schenkt er der Welt ein neues Kleid

aus festem Stoff mit Wirbelfranzen.
So kann sie auch im Herbststurm tanzen –

durch diese stürmig wilden Zeiten
und sich darauf vorbereiten:

Der Sturm wird jede Seele kehren.
auch derer, die sich heut’ noch wehren.

Alle Ecken, die verschmutzt,
werden wahrhaft blank geputzt,

Angst und Masken werden fallen,
Lügen still im Sturm verhallen.

Und wenn dieser Sturm vergeht,
schaut zum Himmel auf und seht:

Der Sturm war nur das Spiegelbild.
Das Leben ist ist mal leicht, mal wild –

doch Liebe, Mut und Hoffnung bleiben.
Die kann kein Herbststurm je vertreiben!

(C) Birgit Kordelle, Oktober 2021

Frühlingszauber

Frühlingszauber legt sich sacht über Wald und Wiesen.
Klein und bunt und überall beginnt ein leises Sprießen.

In allen Ecken reget sich ein Frühlingszauberrauschen.
Du kannst es sehen, riechen, spür’n, erfahren und erlauschen.

Die Knospenkinder träumen längst von Sonnenschein und Regen.
Sie warten sehnsuchtsvoll gespannt auf der Sonne Segen.

In allen Wipfeln tummeln sich Vögel aller Arten,
verkünden lebensfroh ihr Lied: Ein Ende hat das Warten.

Der Frühling ist die Wunderzeit, da alles neu beginnt.
Beende deinen Winterschlaf und fühl‘ dich wie ein Kind.

Sei unbeschwert und lebensfroh, fühl‘ deine Energie,
lass dich leiten und verführen von der Frühlingsmelodie.

Frühlingszauber legt sich sacht über dein Gemüt.
Sieh nur, wie dein Wesen sprüht, lächelt und erblüht.

© Birgit Kordelle, April 2018

Im Wald

Am Bächlein schreib‘ ich dies Gedicht.
Ich fühle Frieden, Leben, Licht.

Die Sonne schimmert durch die Bäume,
dahinter weite, helle Räume.

Die Strahlen tanzen auf dem Bach,
wie kleine Fische, hell und wach.

Das Wasser eilt und fließt beständig,
ich fühl mich ruhig und lebendig,

nimmt Blätter mit auf seine Reise
und zeigt auf wundersame Weise,

dass alles fortgeht und doch bleibt
so wie die Zeit, die man vertreibt.

So friedlich lebt der Wald in sich
und alles wächst und ändert sich.

Der Mensch, der interessiert ihn nicht.
Und dennoch schreib ich dies Gedicht,

denn ich fühl‘ Frieden, Licht und Leben.
Und diese möcht‘ ich weitergeben.

(c) Birgit Kordelle, Juli 2017