Ein Rätsel

Es gibt eine Sprache, die jeder kennt,
doch kaum jemand sie beim Namen nennt.

Es ist eine Sprache, die jeder versteht,
die kommt und bleibt und niemals vergeht.

Sie ist voller Mitgefühl und Frieden.
Niemand kann diese Sprache verbieten.

Es ist eine Sprache ohne Worte,
sie braucht nur liebevolle Orte.

Sie steht in den Augen der Menschen geschrieben,
vor allem bei denen, die glauben und lieben.

Es ist eine Sprache, die man nicht hört,
die in ihrer Stille niemanden stört.

Sie ist eine Sprache voll Energie,
in jedem Wesen findest du sie.

Es ist eine Sprache voll Sanftmut und Güte,
schon manche Seele durch sie erblühte.

Hast du gelernt diese Sprache zu sprechen,
wirst du nie mehr hassen und dich niemals rächen.

Durch sie kannst du all jene Dinge verstehen,
die im Namen dieser Sprache geschehen.

© Birgit Kordelle, Juni 2020

Na, hast du das Rätsel gelöst?

Die kleine Träne

Als Gott durch seine Wolke sah,
war ich dem Himmel schon ganz nah.
Es fehlten nur noch ein paar Stunden,
dann hat die Stille mich gefunden.

Die kleine Träne, die ich weinte
bei meinem Abschied. Sie vereinte
all die Liebe und den Schmerz.
Sie wohnten tief in meinem Herz.

Ich konnt‘ nicht bleiben hier auf Erden,
aus meinen Tränen Sterne werden.
Die Zeit spielt keine Rolle mehr
im sternenklaren Tränenmeer.

Die kleine Träne – ein Kristall
fliegt hoch mit mir hinauf ins All.
Von dort aus sende ich mein Licht,
das sich im Regenbogen bricht.

Du kannst das Licht am Himmel sehen
und ein sanfter Wind wird wehen.
Ich werd‘ dir Tränentropfen senden,
denn meine Liebe wird nie enden.

© Birgit Kordelle, 28.02.2020

Herbstgeflüster

Herbstgeflüster, Raschellaub.
Diese Stille macht nicht taub.
Sie streichelt leise deine Ohren
und du wirst wie neu geboren
in eine Welt der Langsamkeit.
Hör gut hin, denn es wird Zeit,
dass du in deinem Innern weißt,
dass diese Stille LIEBE heißt.

Die Liebe streichelt uns‘re Seelen
und sie möchte dir erzählen,
dass die Natur dein Lehrer ist.
Sie möchte, dass du nie vergisst:
Liebe, Frieden, Glücklichsein
stell‘n sich nur in Ruhe ein.
Hör auf die Stille der Natur
und folg‘ der Herbstgeflüsterspur.

© Birgit Kordelle, November 2019

Sei geduldig

Lass‘ den Dingen ihren Lauf,
warte und vertrau‘ darauf.

Renne nicht wie wild umher,
mach‘ es dir doch nicht so schwer.

Bleibe aufmerksam und wach,
doch laufe nicht den Dingen nach.

Was wichtig ist, kommt auf dich zu.
Sei aufmerksam, behalt‘ die Ruh‘.

Lass‘ das Hetzen und das Jagen.
Bleibe still und lass dir sagen:

Sei geduldig und gescheit.
Alles kommt zu seiner Zeit.

© Birgit Kordelle, September 2019

Stille

Ich liebe die Stille, die da ist im Raum.
Sie liegt zwischen Worten, steigt auf wie ein Traum.

Sie legt sich ganz leise auf unsere Seelen,
die leiden, wenn Stille und Langsamkeit fehlen.

Halt inne und lausch‘ auf die Stille in dir.
Sie ist stets präsent im jetzt und Hier.

Genieße die Pausen, um Atem zu holen.
Sitzt du auch manchmal auf glühenden Kohlen.

Die Ruhe, die Stille, die Liebe, das Licht-
sie geben dem Leben ein sanftes Gesicht.

© Birgit Kordelle, September 2018

Die Kuh

Was ist los im Kopf der Kuh?
Herrscht dort Stille, ist dort Ruh‘?

Ihr Gehirn ist groß und mächtig,
dem Wesen nach ist sie bedächtig.

Vielleicht fehlen ihr die Worte
und Erinnerung an Orte?

Vielleicht schwebt sie in Gefühlen,
kann gebären, lieben, spielen?

Vielleicht lebt sie im Jetzt und Hier,
ist ein Geschöpf genau wie wir.

Isst du ihr Fleisch, dann danke ihr.
Sei froh, du bist ein Menschentier.

© Birgit Kordelle, September 2018

Das Wort

Mal ist es Balsam und mal tut es weh,
mal tobt die Brandung und mal ruht die See.

Finde in dir deine innere Ruh‘
und hör‘ jedem Wort mit Gelassenheit zu..

Dann spürst du die Stille nach jedem Wort
und fühlst dich zu Hause an jedem Ort.

Dein innerer Frieden sei dein Zuhaus!
Geh‘ in den Tag und probiere es aus.

© Birgit Kordelle, Juni 2018

Schmetterling

Schmetterling und Kranich fliegen,
doch ich bleibe heute liegen,
schau der Welt beim Fliegen zu,
werde still, genieß‘ die Ruh‘.

Autos rasen, Fahnen wehen,
doch ich bleibe heut‘ mal stehen,
schau mich um und denke bloß:
Was ist eigentlich hier los?

Menschen hetzen, Kinder flitzen,
doch ich bleibe heute sitzen,
atme tief und werde still,
frage mich, was ich wohl will?

Ab und zu in Stille baden
kann doch wirklich niemand schaden.
Dann nach dieser kleinen Rast,
wenn du dich besonnen hast –

Stehe, gehe, flieg und sing
und fühl‘ dich wie ein Schmetterling.

© Birgit Kordelle, Juni 2018