Der Weg zum Frieden

Lass’ dich nicht verwirren
von Bildern, die du siehst.
Lass’ dich nicht beirren
von Worten, die du liest.

Vertraue deiner Wahrheit.
Was fühlt sich stimmig an?
Bewahre deine Klarheit,
komm’ bei dir selber an.

Verkörperst du selbst Frieden,
was immer auch geschieht?
Ist Ruhe dir beschieden,
hörst du des Friedens Lied?

Du kannst die Welt nicht ändern,
doch Schatten birgt auch Licht.
Die Welt zeigt allen Ländern
im Spiegel ihr Gesicht.

In ihren Augen zeigen
sich Liebe und auch Leid.
Wie sollten uns verneigen,
für Frieden wird es Zeit.

Nicht erst nach vielen Jahren,
nein, im Jetzt und Hier
kannst du den Frieden wahren!
Der Weg beginnt bei dir.

© Birgit Kordelle, März 2022

Der Ausweg

Wenn Zweifel zu Verzweiflung führt,
wenn die Moral Gesicht verliert.
Wenn deine Stimmung nicht mehr stimmt,
das Leben dir den Atem nimmt.
Wenn Ehrlichkeit die Ehre bricht
und Wahrheit wahrlich Lügen spricht,
wenn Kränkung eine Krankheit speist
und du dir nicht zu helfen weißt –

Dann ist es Zeit, für dich zu sorgen.
Heute. Gleich. Und nicht erst morgen,
die Achtsamkeit auf dich zu lenken
und deiner Seele Mut zu schenken,
der Wahrheit ins Gesicht zu sehen
und endlich aufrecht los zu gehen.
Vorbei an Wahnsinn, Täuschung, Lügen.
Hör’ auf, dich selber zu betrügen.

Komm’ mit in eine neue Zeit!
Der Ausweg? Deine Ehrlichkeit.

© Birgit Kordelle, Februar 2022

Eine Frage

Was ist los mit dieser Welt?
Wer hat sie auf den Kopf gestellt?

Abstand halten, Maske tragen,
Maßnahmen nie hinterfragen?
Wird Folgsamkeit zur Bürgerpflicht,
denk ich, oder lieber nicht?

Tut mir Ehrlichkeit noch gut,
kann ich dankbar sein für Mut?
Darf ich meine Meinung sagen,
oder alles still ertragen?

Gibt’s für Rechte einen Grund,
bin ich nur mit Test gesund?
Kann der Staat mir Rechte nehmen,
muss ich mich für Krankheit schämen?

Was kann ich noch selbst entscheiden,
muss ich Angst und Schuld erleiden?
Sind das uns’re neuen Werte
hier auf dieser Mutter Erde?

Zeit, nun endlich aufzustehen,
sich nach Menschen umzusehen,
die ehrlich denken und auch handeln,
die Welt in einen Ort verwandeln,

der Liebe lebt und Leben liebt,
wo es ein Miteinander gibt.
Verbindet euch auf dieser Welt,
baut wieder auf, was jetzt zerfällt.

Umarmt euch und bleibt nicht allein,
lasst uns einfach Menschen sein.
Wo Menschen lieben, lachen, singen
werden Wunder sie vollbringen.

Lasst uns diese Welt erhellen
und wieder auf die Füße stellen!

© Birgit Kordelle, Mai 2021

Das andere Leben

Das andere Leben, wie war das doch gleich?
Ich kann mich kaum noch besinnen.
Sind deine Hände hart oder weich?
Ich kenn‘ nur mein Zimmer von innen.

Ich sehne mich nach Deinem Gesicht.
Wir können nicht mehr sprechen.
Ich sehe deine Seele nicht.
Sie hat sicher viele Gebrechen.

Ich will mein Leben jetzt zurück,
und selbst für mich entscheiden.
Ich kümmre mich selber um mein Glück!
Ich hab nicht gebeten, zu leiden.

Ich möchte halten deine Hand
und meine Liebsten sehen.
Es bringt mich fast um den Verstand,
vielleicht alleine zu gehen

von dieser Welt, die mich gebar‘,
und die ich von Herzen liebe.
So viele Wunder wurden schon wahr,
doch Wünsche ich nun verschiebe.

Ich fühl‘ mich betrogen, verraten, verkauft
und wenig beschützt und geborgen.
Auch wenn ihr mit goldenen Masken rumlauft,
habe ich Angst vor dem Morgen.

Ich will es zurück, das andere Leben,
will lachen, tanzen und singen.
Ich will meinen Lieben Antworten geben.
Und möchte vor allen Dingen

sagen, was ich denke und glaube
und über mein Dasein selber entscheiden,
ohne Bewertung und Daumenschraube.
Es ist MEIN Leben. Es ist MEIN Leiden.

Dieses Gedicht ist meiner lieben Freundin Ursel gewidmet, die während des ersten Lockdowns kurz nach ihrem 100. Geburtstag in einem Pflegeheim in den Armen der Einsamkeit verstarb.

© Birgit Kordelle, Dezember 2020

Gewohnheit

Ich will mich nicht gewöhnen
an Menschen ohne Gesicht.
Ich will mich nicht dran gewöhnen,
dass ein Mensch ohne Mimik spricht.

Ich will mich nicht gewöhnen
an Regeln ohne Sinn.
Ich hatte mich daran gewöhnt,
dass ich frei und selbstbestimmt bin.

Ich will mich nicht dran gewöhnen,
dass nur eine Meinung zählt.
Ich will mich nicht gewöhnen,
an eine verrückte Welt.

Ich will mich nicht gewöhnen
an Abstand und Zensur.
Ich will mich nicht gewöhnen
an Gesundheitsdiktatur.

Wir dürfen uns nicht gewöhnen,
Menschen zu denunzieren
und mit den Lügnern und Heuchlern
im Gleichschritt zu marschieren.

Ich werde mich nicht gewöhnen
an Freiheitsbeschränkung und Angst.
Die Wahrheit wird dich verhöhnen,
auch wenn du jetzt Schweigen verlangst.

Wir müssen uns wieder gewöhnen
an Alter, Krankheit und Sterben,
uns mit dem Leben versöhnen
und diese Gewohnheit vererben.

Birgit Kordelle, November 2020

Deine Laune

Schlechte Laune hilft dir nicht,
sie zieht dich in den Keller.
Sie gräbt sich ein in dein Gesicht
und du alterst schneller.

Schlechte Laune macht dein Leben
dunkel und verschwommen,
denn all das, was wir stets geben,
werden wir bekommen.

Die inn‘re Lampe kannst du stets
nach deiner Laune dimmen –
und wenn dich jemand fragt: Wie geht‘s?
kannst du das selbst bestimmen.

Die gute Laune lebt in dir,
beginne sie zu fühlen,
schließe deine Kellertür,
hör auf, im Müll zu wühlen.

Denn gute Laune öffnet dir
den Weg zur Fröhlichkeit.
Entscheide dich im Jetzt und Hier
für Spaß und Leichtigkeit.

© Birgit Kordelle, Februar 2020

Die Zeit

Die Zeit tropft leise die Sekunden
in unser Leben Schlag auf Schlag.
Aus den Minuten werden Stunden
und aus den Stunden wird ein Tag.

Wer hat nur diese Zeit erfunden?
Ich glaub‘, sie ist vom Mensch erdacht.
Auch ohne uns vergeh‘n die Stunden
und nach dem Tag beginnt die Nacht.

Und wenn die Nacht dann leis‘ verronnen,
bedarf es keiner Menschenhand.
Schon immer hat der Tag begonnnen,
er braucht dazu keinen Verstand.

Die Zeit ist zeitlos auf der Reise,
vergeht stets still und sacht.
Spürst du ihre zarte Weise?
Gibst du auf sie acht?

Die Zeit ist eine weise Frau
sie malt ihr Bild in dein Gesicht.
Sie spiegelt sich im Morgentau.
Vergangenes, das sieht sie nicht.

Die Zeit webt ihre Fäden sacht
in deinen Tag hinein.
Doch du alleine hast die Macht,
du fädelst alles ein.

Wenn auch die Zeit verrinnt wie Sand,
und du kannst sie nicht halten,
hältst du die Fäden in der Hand
und kannst dein Leben lebenslang
nach deinem Seelenplan gestalten.

© Birgit Kordelle, Dezember 2019

Halbmond

Am Himmel steht ein halber Mond
vor seinem Himmelszelt.
Ob sich ‘ne halbe Sache lohnt
fragt sich manchmal die Welt?

Die and‘re Seite ist fürwahr
noch unsichtbar geblieben.
Doch glaub mir, Wunder werden wahr,
wenn wir auch diese dunkle Seite lieben.

Schau jeden Winkel in dir an
von außen und von innen.
Knipse deine Lichter an,
so kannst du nur gewinnen.

Hab keine Angst vor deinem Licht,
das immer in dir scheint.
Schau dir ehrlich ins Gesicht:
So hat das Leben dich gemeint.

Am Himmel steht ein halber Mond
wird täglich rund runder.
Das, was in deinem Herzen wohnt
macht dich zu einem ganzen Wunder.

© Birgit Kordelle, Dezember 2019

Die Natur

Die Natur wird geboren in jedem Moment.
Zwischen Himmel und Erde zeigt sie ihr Gesicht.
Sie gedeiht stets in Ruh‘, auch wenn die Zeit rennt.
Mutter Natur kennt Hektik nicht.

Sie ist heilig und gut, sie nährt uns und schenkt
uns so viele Gaben, die wir manchmal nicht sehen.
Sie kennt ihren Plan. Die Natur lebt und lenkt
das Werden und Wachsen und auch das Vergehen.

Sie ist immer präsent, so kraftvoll und bunt.
Welch Schöpferkraft dahinter steckt?
Das ist aus irgendeinem Grund
noch immer nicht so ganz entdeckt.

Die Flora und Fauna, das Wasser, der Stein
gehör‘n von Natur aus zum Großen und Ganzen
und schließen uns Menschen natürlich ein.
Auch wir brauchen Wasser und Liebe wie Pflanzen.

Und natürlich brauchen wir saubere Luft,
genauso dringend wie Nahrung und Licht.
Versehen mit etwas Blumenduft …
Ohne Mutter Natur, gäb‘ es uns nicht.

Darum lasst uns die Natur erhören.
Sie käme letztendlich auch ohne uns aus.
Lasst uns sie nicht noch mehr zerstören,
denn sie ist und bleibt doch unser Zuhaus.

Schau‘ dir doch mal eine Blume an,
sie ist voller Schönheit und Symmetrie.
Was die Natur uns lehren kann:
sind Ruhe, Liebe und Harmonie.

Schau‘ einen Baum an und fühle sein Wesen.
Er ist tief verwurzelt in seinem Sein.
Lehne dich an, versuch ihn zu lesen
und innere Ruhe stellt sich ein.

Die Natur lebt in dir, will im Einklang sein.
Sie zeigt sich uns bei Tag und bei Nacht.
Verbunden mit ihr sind wir niemals allein.
Hast du darüber schon mal nachgedacht?

Fühl‘ dich verbunden mit Mutter Natur.
Sie ist der Quell, aus dem alles entspringt.
Wir selbst sind wie Perlen auf einer Schnur.
Lebe natürlich … und dein Herz singt.

© Birgit Kordelle, Dezember 2019