Zum Ruhestand

Mit dem Leben Hand in Hand
gehst Du in den Ruhestand.
Du kannst nun lachen, tanzen, singen,
unbeschwert durch Leben springen.
Ohne Stress und ohne Plagen,
brauchst du nichts mehr zu vertagen.
Ohne an der Uhr zu kleben
kannst Du auch mal einen heben,
oder gerne auch mal zwei,
denn nun bist Du arbeitsfrei!
An erster Stelle stehst jetzt Du!
Genieß‘ Dein Leben und die Ruh‘.
Mach‘ nur noch das, was Dir gefällt
und bleib‘ noch lang auf dieser Welt.

© Birgit Kordelle, April 2023

Eine Frage

Was ist los mit dieser Welt?
Wer hat sie auf den Kopf gestellt?

Abstand halten, Maske tragen,
Maßnahmen nie hinterfragen?
Wird Folgsamkeit zur Bürgerpflicht,
denk ich, oder lieber nicht?

Tut mir Ehrlichkeit noch gut,
kann ich dankbar sein für Mut?
Darf ich meine Meinung sagen,
oder alles still ertragen?

Gibt’s für Rechte einen Grund,
bin ich nur mit Test gesund?
Kann der Staat mir Rechte nehmen,
muss ich mich für Krankheit schämen?

Was kann ich noch selbst entscheiden,
muss ich Angst und Schuld erleiden?
Sind das uns’re neuen Werte
hier auf dieser Mutter Erde?

Zeit, nun endlich aufzustehen,
sich nach Menschen umzusehen,
die ehrlich denken und auch handeln,
die Welt in einen Ort verwandeln,

der Liebe lebt und Leben liebt,
wo es ein Miteinander gibt.
Verbindet euch auf dieser Welt,
baut wieder auf, was jetzt zerfällt.

Umarmt euch und bleibt nicht allein,
lasst uns einfach Menschen sein.
Wo Menschen lieben, lachen, singen
werden Wunder sie vollbringen.

Lasst uns diese Welt erhellen
und wieder auf die Füße stellen!

© Birgit Kordelle, Mai 2021

Herzlich Willkommen 2021

Ich wünsche mir fürs neue Jahr,
dass vieles wird, wie es mal war.

Ich möchte lachen, tanzen, singen
die Zeit nicht nur zu Haus‘ verbringen

und dass wir durch die Angst vor Viren
die Lust am Leben nicht verlieren.

Ich möchte lieben und vertrauen,
nicht voller Angst auf Zahlen schauen

und werde mutig hinterfragen,
ob es stimmt, was manche sagen.

Ich möchte die Gemeinschaft spüren,
und fröhliche Gespräche führen,

mit Freunden steh‘n am Gartenzaun,
ohne, dass die Nachbarn schau‘n.

Ich sehne mich nach vielen Dingen,
die Freude und Entspannung bringen.

Ich möchte schlendern durch die Stadt.
Straßencafé, Sonne satt –

mit leck‘rem Eis und Streuselkuchen,
abends ein Restaurant besuchen,

mal wieder in ein Kino gehen
und einen schönen Film ansehen,

Bowling, Sommerrodelbahn,
ohne irren Virenwahn,

ein Sommerfest im Partyzelt,
wo niemand Mindestabstand hält,

mit Umarmungen und Spaß,
ganz ohne Angst. Das wär‘ doch was!

Ich möchte in den Urlaub fahren
an Orte, wo wir noch nie waren.

Ich möchte meine Abwehr stärken
an der See und in den Bergen,

mit Sport und Spiel an frischer Luft
mit Picknickkorb und Blumenduft

auf bunten Sommerblumenwiesen
will ich die Natur genießen,

durch Feld und Wald im Sonnenlicht,
ohne Maske vorm Gesicht.

Dass vieles wird, wie es mal war,
erwarte ich von diesem Jahr!

© Birgit Kordelle, 01.Januar 2021

Das andere Leben

Das andere Leben, wie war das doch gleich?
Ich kann mich kaum noch besinnen.
Sind deine Hände hart oder weich?
Ich kenn‘ nur mein Zimmer von innen.

Ich sehne mich nach Deinem Gesicht.
Wir können nicht mehr sprechen.
Ich sehe deine Seele nicht.
Sie hat sicher viele Gebrechen.

Ich will mein Leben jetzt zurück,
und selbst für mich entscheiden.
Ich kümmre mich selber um mein Glück!
Ich hab nicht gebeten, zu leiden.

Ich möchte halten deine Hand
und meine Liebsten sehen.
Es bringt mich fast um den Verstand,
vielleicht alleine zu gehen

von dieser Welt, die mich gebar‘,
und die ich von Herzen liebe.
So viele Wunder wurden schon wahr,
doch Wünsche ich nun verschiebe.

Ich fühl‘ mich betrogen, verraten, verkauft
und wenig beschützt und geborgen.
Auch wenn ihr mit goldenen Masken rumlauft,
habe ich Angst vor dem Morgen.

Ich will es zurück, das andere Leben,
will lachen, tanzen und singen.
Ich will meinen Lieben Antworten geben.
Und möchte vor allen Dingen

sagen, was ich denke und glaube
und über mein Dasein selber entscheiden,
ohne Bewertung und Daumenschraube.
Es ist MEIN Leben. Es ist MEIN Leiden.

Dieses Gedicht ist meiner lieben Freundin Ursel gewidmet, die während des ersten Lockdowns kurz nach ihrem 100. Geburtstag in einem Pflegeheim in den Armen der Einsamkeit verstarb.

© Birgit Kordelle, Dezember 2020

Das perfekte Leben

Streb‘ nicht danach, perfekt zu sein,
denn sonst bist du ganz allein.
Noch niemand hat das je geschafft.
So manchen hat‘s dahin gerafft,
bevor er Dinge richten konnte
und sich in seinem Ehrgeiz sonnte –
ging über ihm der Deckel zu …
nun hat er die perfekte Ruh‘.

Gar vieles ändert sich sehr schnell
und du brauchst ein dickes Fell
um manche Dinge auszuhalten
und dein Leben zu verwalten.
Drum lehne dich zurück entspannt.
Du hast es selber in der Hand.
Tu all die vielen schönen Sachen,
die dir wirklich Freude machen.

Singen, tanzen, lieben, lachen,
am Morgen ausgeruht erwachen.
Ordnung in dein Leben bringen
und dann wieder tanzen, singen.
Vieles wird dir so gelingen
und du hast vor allen Dingen
dabei dein eig‘nes Selbst entdeckt
und dein Leben ist perfekt!

© Birgit Kordelle, Dezember 2019

Sonnenkind

Ich liebe den Regen in meinem Gesicht,
weil er zu meiner Seele spricht.
Er wäscht die Seelenfenster rein,
lässt Frische in mein Haus hinein.

Ich liebe die Sonne auf meiner Haut
weil sie mir in die Seele schaut.
Sie bringt mir die Liebe, sie bringt mir das Licht
ohne Sonne und Regen, gäb‘ es uns nicht.

Ich liebe den Wind in meinem Haar,
er zerzaust mein Gemüt und macht mir klar:
Manch Gedankenbaum ist längst verstaubt –
wird nun vom Wind ganz sacht entlaubt.

Seelengewitter rütteln mich,
wilde Stürme schütteln dich.
In deinem Innern bleibst du fest,
knackt es dir auch im Geäst.

Mach‘ deine Türen niemals zu,
Sonne und Wind gehören dazu.
Lass alle Wetter wie sie sind
Sonne, Regen und auch Wind.

In deinem Kern weißt du genau –
ist auch der Himmel dunkelgrau,
dass tief in dir die Sonne wohnt.
Du spürst sogar den Silbermond

als einen kleinen Teil vom Ganzen.
Du möchtest singen, lachen, tanzen
bei Regen, Sonne, Sturm und Wind,
du bist und bleibst ein Sonnenkind.

© Birgit Kordelle, September 2019

Ab heute

Ab heute wird neu programmiert,
denn ich habe es kapiert:

Es sind MEINE Gedanken,
sie wirken oft wie Schranken.
Sie schließen oder öffnen sich –
und der Schrankenwart bin ich!
Sie gehen auf und gehen zu
und alles ändert sich im Nu.

Heute öffnen sich die Schranken
und ich will dem Leben danken.
Lasse DIE Gedanken fließen,
die meinen Lebensgarten gießen.
Werd‘ Gedanken wachsen lassen,
die zu meinen Zielen passen.

Ab heute ändern sich die Dinge.
Ich tanze, lache und ich singe
mein eig‘nes Lied von meinem Leben,
werd‘ über Schranken mich erheben.
Lasse mich nicht mehr beschränken
und ich lerne selber denken.

Ich male mir ein buntes Bild
und ich schreibe mir ein Schild
mit der Aufschrift: Freie Fahrt
für die Gedanken jeder Art,
die mich beflügeln und beleben
und mir Lebensfreude geben.

Ab heute wird neu programmiert,
Gedankenschranken ausradiert.

© Birgit Kordelle, März 2019