Der Weg

Fühlst du dich manchmal sehr allein,
verloren, hilflos und so klein,
getrennt von allen und von dir,
siehst keinen Weg im Jetzt und Hier,
drehst dich im Kreis mit Schuld und Sühne,
stellst dich als Opfer auf die Bühne?

Vielleicht hast du dich selbst vergessen
und Seelenruh‘ noch nie besessen?
Vielleicht machst du dich selber klein
durch Zweifel, Angst und Traurigsein?

Hör‘ auf dein Herz, es ist soweit.
Die Tür geht auf. Bist du bereit
dich anzunehmen, wie du bist,
im Jetzt zu leben, wie es ist?

Sieh‘ deine Einzigartigkeit,
die in dir ruht und sei befreit
von deinen Ängsten tief in dir.
Sie werden klein im Jetzt und Hier.

So einzigartig wie du bist –
fühl‘ dich vom Sonnenschein geküsst.
Sieh alles, was dein Herz berührt
und wie es dich durch’s Leben führt.

Lass‘ den hellen Sonnenschein
voll Freude in dein Herz hinein.
Dann mach‘ die Türe leise zu –
Dein Herz bleibt hell … nun hör‘ ihm zu.

© Birgit Kordelle
Juni 2017

Sich finden

Das was in dir klingt, das ist richtig.
Das was in dir singt, das ist wichtig.

Schau in dich hinein,
frag: Wer will ich sein?
Sonst wirst du irgendwann berichtigt.

Was dein Herz berührt
ist das, was dich führt.
Nur im Jetzt und hier
führt ein Weg zu dir,

hör auf, dich zu sehr zu binden.
Fließe mit der Zeit,
glaub‘ an Ewigkeit.
Dann wirst du dich selber finden.

© Birgit Kordelle
Juni 2017

Ohne Gedanken

Ohne Gedanken gehen, ohne Gedanken sehen …

dann beginnst du zu schauen
und dir selbst zu vertrauen,
hörst auf zu bewerten
und beginnst dich zu erden,
fühlst das Leben in dir
und bekommst ein Gespür
für dich und dein Sein.

Lass dich darauf ein,
deinen Weg zu finden
und dich zu verbinden
mit der Kraft, die du bist
und mit dem, was ist.
Dein friedliches Sein
lehrt dich still zu sein –

und dein Wegweiser stellt sich ein …

© Birgit Kordelle
Juni 2017

Lesen

Lesen kannst du allerlei
Bücher, Zeitung und es sei
dir auch wirklich überlassen
womit du dich willst befassen.

Willst du über dich was lesen –
musst du schauen in dein Wesen.
Sieh deinen Gedanken zu,
atme tief und komm‘ zur Ruh‘.

Lausche still und höre leis‘
auf das, was deine Seele weiß.
Es steht in deinem Herz geschrieben
und zeigt sich stets, wenn wir uns lieben.

Drum öff’ne dich bewusst nach innen
um tiefen Einblick zu gewinnen
in deine Seele und dein Wesen.
Nur du vermagst, dich selbst zu lesen.

© Birgit Kordelle
Juni 2017

Schönheit des Alters

Das Alter ist mühsam, das Alter ist grau.
Wo steht das geschrieben, wer weiß das genau?
Das Alter ist einsam, das Alter ist trist.
Vermagst du zu sagen, wie es wirklich ist?

Geh‘ hin zu den Alten und frag‘ sie um Rat.
Vielleicht ist es lang her, dass jemand sie bat
von sich zu erzählen, von Freude und Leid.
Vielleicht siehst du dann, alles hat seine Zeit:

Die Kindheit, das Alter, das Dunkel, das Licht,
all das steht geschrieben in jedem Gesicht.
Erkenne die Schönheit als wahre Natur.
Sie ruht in uns allen, sie kennt keine Uhr.

Das Alter ist bunt von den Farben des Lebens
und keine Minute ist jemals vergebens.
Die Schönheit ist da, wenn du lernst sie zu sehen.
Dann wirst du auch dein Dasein verstehen.

Ich wünsch‘ dir, dass du deine Gaben findest
und dich nicht zu sehr an das Äußere bindest
und auch wenn du alt und weise bist
die Schönheit des Alters nicht vergisst.

© Birgit Kordelle
Juni 2017

Leicht gesagt

Leicht gesagt und schwer getan
höre ich dich sagen.
Komm und lach‘ das Leben an,
komm und lass dich tragen.

Gib den Worten Leichtigkeit,
schenk‘ der Welt dein Lachen
und mit Mut und Zuversicht
kannst du alles machen.

Leicht gesagt und leicht getan
hör‘ ich dich dann sagen,
hier und jetzt in Ewigkeit
und an allen Tagen.

© Birgit Kordelle
Juni 2017

Schmerz

Tut dir mal wieder etwas weh –
freu‘ dich an dem, was heil ist
und wisse, dass der tiefe Schmerz
doch nur ein kleiner Teil ist
vom großen Ganzen, das du bist.
Versuch das zu verstehen:
Der Schmerz bezweckt, dass du vergisst
zu atmen und zu sehen.
Drum lass dich nicht gefangen nehmen.
Atme tief und fühl‘ dich frei.
Versuche so, den Schmerz zu zähmen,
indem du sagst: Er geht vorbei!

© Birgit Kordelle
Mai 2017

Frieden

Ruhe, liebe und vertrau‘,
bleibe stets bei dir und schau:
Glaub an dich, bewusst und still.
Sage leise: Ja, ich will
glücklich lachen, milde sein,
tiefer atmen und verzeih’n
allen Menschen und auch mir,
verbunden sein im Jetzt und Hier.

© Birgit Kordelle
Mai 2017

Wenn du gehen kannst

Wenn du gehen kannst,
geh‘ den eignen Weg.
Sieh dein Ziel im Licht
ist’s auch noch so schräg.

Wenn du lieben kannst,
öff’ne weit dein Herz.
Zeig dich wie du bist.
Das erspart dir Schmerz.

Wenn du glauben kannst,
glaub an deine Kraft.
Du kannst alles sein,
was dir Glück verschafft.

Wenn du lachen kannst,
lach der Welt entgegen,
als Magnet für’s Glück
lachend durch den Regen.

Wenn du malen kannst,
male jetzt dein Bild.
Lass die Farben sein
matt und weich und wild.

Wenn du schreiben kannst,
schreibe ein Gedicht,
auch wenn dieses Blatt
mit der Zeit verblicht.

Wenn du sehen kannst,
sieh dein Leben an.
Lebe im Moment
und nicht irgendwann.

© Birgit Kordelle
März 2017

Angst

Angst darf da sein, Angst kann kommen,
macht dich reglos und beklommen,
nimmt den Atem, drückt auf’s Herz,
macht dich eng, verstärkt den Schmerz.

Nimm sie an und sage: Ja,
liebe Angst, nun bist du da.
Hör sie an und lass sie sein,
schaue tief in dich hinein.
Höre dich dann leise fragen:
Was will diese Angst mir sagen?

Angst darf Gast sein und dann gehen,
wenn du lernst, sie zu verstehen.
Liebe dich für deine Angst,
dafür, dass du um dich bangst.

Lass den Gefühlen ihre Zeit
und aus der Angst wird Achtsamkeit.

© Birgit Kordelle
März 2017