Wieder

wieder geht ein altes Jahr
Stund‘ um Stunde … Tag für Tag.
Viele Wunder wurden wahr
für den, der sie auch sehen mag.

Wieder zeigt uns die Natur
ihr täglich Werden und Vergehen.
Vielleicht werden wir dies nur
am Lebensende ganz verstehen.

Wieder wünsche ich dir Glück!
Bleib Optimist, gesund und heiter.
Wieder gehen wir ein Stück
auf dieser Welt gemeinsam weiter.

Wieder blicken wir uns um
auf Momente, die vergangen.
Wieder macht uns Staunen stumm;
es hatte doch erst angefangen?

Wieder nehmen wir uns vor
große Dinge Tag für Tag.
Wieder hoffen wir im Stillen,
dass Vieles doch so bleiben mag.

Wieder frage ich mich nun:
Wohin führt der Welten Lauf?
Alles kommt und alles geht,
niemand hält die Uhren auf.

Darum nutze deine Zeit,
schenk‘ die Gläser noch mal ein.
Denn auch das gute neue Jahr
wird schon bald Erinnerung sein.

© Birgit Kordelle, Dezember 2017

Alles hat seine Zeit

Werden, Bleiben und Vergehen,
Abschied nehmen, Wiedersehen,
Zeit des Werdens und Erblühens,
Zeit des Wandelns und Bemühens,

Zeit des Wünschens und Erstrebens,
Zeit des Duldens und Vergebens,
Zeit der Ruhe und der Einkehr
gibt uns Kraft und hilft zur Umkehr.

Zeit des Handelns, Zeit des Gebens,
alles das ist Zeit des Lebens.
Liebe nur kennt keine Zeit,
lebt zeitlos und in Ewigkeit . . .

© Birgit Kordelle, November 2017

Herbstmorgen

Nebel liegt sanft und weiß auf den Feldern.
Herbstluft weht warm und lind in den Wäldern.
Blätter umklammern leicht noch die Bäume,
sinken dann lautlos hinab in die Träume
vom endlosen Kreislauf des Entstehens,
des Werden und Wachsens und wieder Vergehens.

Loslassen können so wie der Baum
musst du im Leben so manchen Traum.
Geboren um deinen Weg zu finden
zwischen all den Eichen, Buchen und Linden,
auch in trüben und nebligen Zeiten
wird die Natur dich stets geleiten.

Ein Rauschen klingt kraftvoll an meine Ohren.
Ich lausche und fühl‘ mich wie neu geboren,
rieche den Duft des feuchten Laubes,
sehe die Fülle des Lebens und glaub‘ es:
Dass auch der dichteste Nebel vergeht
und etwas Neues dahinter entsteht.

© Birgit Kordelle, Oktober 2017