Herbstmorgen

Nebel liegt sanft und weiß auf den Feldern.
Herbstluft weht warm und lind in den Wäldern.
Blätter umklammern leicht noch die Bäume,
sinken dann lautlos hinab in die Träume
vom endlosen Kreislauf des Entstehens,
des Werden und Wachsens und wieder Vergehens.

Loslassen können so wie der Baum
musst du im Leben so manchen Traum.
Geboren um deinen Weg zu finden
zwischen all den Eichen, Buchen und Linden,
auch in trüben und nebligen Zeiten
wird die Natur dich stets geleiten.

Ein Rauschen klingt kraftvoll an meine Ohren.
Ich lausche und fühl‘ mich wie neu geboren,
rieche den Duft des feuchten Laubes,
sehe die Fülle des Lebens und glaub‘ es:
Dass auch der dichteste Nebel vergeht
und etwas Neues dahinter entsteht.

© Birgit Kordelle, Oktober 2017